Ebo Schuy

Kreativität • Visuelle Wahrnehmungen • Fotografie

Abbildungen und Intention

Juli 2023
Eberhard Ebo Schuy 

Fotografie, die nur zur Abbildung des Vorhandenen dient, ist die Fotografie des Nehmenden, es ist die Fotografie, der durch die Autoren nicht
beeinflussten Abbildung. Müßig darüber zu reden, dass technische Möglichkeiten durch Brennweiten, Ausschnitte und Farbgebungen oder SW- Reduzierungen auch eine Veränderung bedeuten, so billig kommen allerdings Fotografierende in Zeiten der KI nicht mehr weg, denn zu selten wird
dadurch die ursprüngliche Intention erweitert, so sich denn nicht sowieso ausschließlich auf die Technik bezog. Die unendlichen Weiten des digital Gespeicherten nutzen die Menschen unter dem Begriff „künstliche Intelligenz, um Bilder zu schaffen, die nur in Ihren Köpfen existieren. Dabei sind wir doch von der Fotografie gewohnt, nur das fotografieren zu können, was sich real, ob unmittelbar vorhanden
oder inszeniert, vor unserer Kamera, vor unseren Köpfen abspielt. Nun werden plötzlich die aus den Gedanken und mit Geist geschaffenen Bilder in einer Art relevant, die durchaus geeignet ist, das simple fotografische Knipsen zu ersetzen. Denn eines ist sicher, die Bots, mit deren Hilfe individuell gewünschte Bilder beschrieben und letztendlich generiert werden,
benötigen mehr Wissen, authentische Persönlichkeit und Geist, also Auseinandersetzung mit dem Thema, als das in der einfachen Fotografie nötig ist. Viel zu oft wird hier, dumpf und abseits jeglichen Spirits abgebildet, was der puren Vermutung von Allgemeininteresse oder unterstelltem Mainstream
unterliegt. Durch alle Genres der Fotografie zieht sich in großem Maße, dass die menschliche Einflussnahme im Abgebildeten nicht gewürdigt wird. Nur mit großem Bewusstsein für diese Autorenschaften der Werke achten wir zum Beispiel in der Produkt- oder auch Architekturfotografie auf Design und
durch Menschen bestimmte Eigenschaften und Herstellungsverfahren, die das Produkt auch optisch bestimmen.
So gesehen darf man sich die Frage stellen: Ist in einem intelligenten, zum Bild führenden Bot, mehr Persönlichkeit vorhanden als in den meisten fotografierten Bildern? Dann würde sich auch in der KI, die auf Persönlichkeit beruhende Kreativität durchsetzen und die Werte in der kommerziellen Fotografie / Bildgenerierung auf ein Maß steigen,
die das bloße Abbilden nur noch dokumentarisch zulässt. Bilder, die dadurch entstehen, dass man Persönlichkeiten in Fotografien anerkannter Autoren analysiert und sie dann so gut wie möglich kopiert, was früher handwerklich eine große Herausforderung sein konnte und in der KI gerade mit erstaunlich langweiliger Faszination ausgeübt wird, ist weder
kreativ noch mit geistiger Individualität zu beschreiben.
Meine Leidenschaft für Produktfotografie wird seit vielen Jahren durch die Produkte, die mir zur Fotografie zur Verfügung gestellt werden, geschürt.
Der Grund für das Produkt und seine Entstehungsgeschichte müssen immer auch die Fotografie beeinflussen.
So entsteht und besteht, die durch personliche Kreativitat bestimmte Arbeit, die letztendlich zu Bildern führen. Wie auch immer! 

 E.Schuy

kreative Vernunft


Ebo Schuy -  Oktober 2021 

 1  (provokativer?) Satz zur kreativen Vernunft . 


Wie wird es sein, wenn wir in einigen Jahren bemerken, dass uns eine neue Intelligenz,  
manche nennen sie „künstlich“, bestenfalls als zweibeinige Zellklumpen akzeptiert, deren Bestreben es scheinbar ist, nicht nur sich selbst gegenseitig zu zerstören, sondern die dabei auch noch Ihre aller Lebensgrundlage, den Planeten auf dem sie leben, möglichst nachhaltig platt zu machen.

> ein Szenario, dass zumindest von einigen Zukunftsforschern nicht ausgeschlossen wird 

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* Menschenwürde und Nächstenliebe vor eigenem Profit.
* Globale Intelligente Evolution
* Zukunft durch kreative, dem Menschen dienende, Vernunft

Hoffen wie für den Planeten, der schon so viel an Evolution erlebt hat, dass der Mensch seine intelligenten Möglichkeiten jenseits kurz gedachter, persönlicher Nutzen einsetzt um global Nachhaltig zu agieren oder dass er nur ein kurzes Intermezzo zur weiteren Entwicklung von Intelligenzen sein wird.

Solche eigenen Gedankensplitter sind es, denen wir aufmerksam begegnen sollten… sie müssen ja nicht immer so trübe sein, aber sie helfen uns in Faszination Erlebtes zu reflektieren. Auch daraus entsteht, eine wahrscheinlich vernünftige Kreativität.

© Ebo Schuy

 ​         
Im Interview mit Theo Bergauer

1.Mai 2021  •  Ebo Schuy

20-02-2021

   Test  > visuelle Wahrnehmungen

Visuelle Wahrnehmungen  spielen eine immer gößere Rolle in der alltäglichen Kommunikation.
Mehr dazu  in neuen Publikationen  von mir in den nächsten  3-4 Wochen.

14-02-2021

   Verständnis > Fotograf

Immer mehr wird mir klar, wie wichtig für langfristigen Erfolg, gerade in der Fotografie, die persönliche Tiefe ist. Selbst in den Sozial Media Kanälen wird von seriösen Unternehmen immer mehr das Bild hinter dem Bild gefragt. Das Warum- the big why-  wird immer wichtiger wenn man als Autor*in eines Bildes anerkannt werden will.   Fotograf*in zu sein, ist kein Beruf mehr, der auf handwerklichen Fähigkeiten aufbaut.  Zu Zeiten der analogen Fotografie war es allerdings so, dass alleine das Handwerk, mit dem Verständnis für große, technische Kameras und den unterschiedlichsten Labortechniken dazu befähigte in diesem Beruf erfolgreich sein zu können. Fotografische Romantik gibt es hier nicht mehr, so wie es keinen Fotografen*in mehr gibt die/ der gebucht werden weil sie fotografieren können.
Im kommerziellen Einsatz und hier wohl auch hauptsächlich im B2B-Bereich werden Bildautoren*innen gesucht, die zeichnerisch, digital oder fotografisch in der Lage sind, sehr gezielt Botschaften, klar oder auch verschlüsselt für ein Business an den/die  Consumer*in zu bringen.  Menschen die Bilder machen weil sie fotografieren können gibt es millionenhaft.    Bei Autoren*innen  für Bilder ist es wie bei Autoren*innen für Bücher.  Der/die Schriftsteller *in reicht es nicht, wenn er/sie schreiben kann. Insofern wird auch in diesem Beispiel schnell klar, wie es sich mit „Abschreiben“ und Kopieren  von Bildern verhält. Ich bin dankbar für die Souveränität die ich dadurch erlangt habe, mich nicht mehr Fotograf nennen zu müssen.  Als Autor*in darf ich meine Bilder zu meinen Honoraren  entstehen lassen.  Als Autor*in muss ich kein austauschbares Bild mehr liefern, als Autor*in darf ich mein Bild liefern, wie ein Buch, das ein*e Schriftsteller*in liefert, da ist es auch nicht egal wer das Werk schreibt.
Jede*r der also mit Bildern Geld verdienen möchte sollte sich sehr bewusst darüber sein, dass das pure Ablichten eines Produktes oder auch eines Menschen wahrscheinlich von einer Maschine besser erledigt werden kann.
Fotografen*innen müssen das Verständnis eines Autoren *in, eines oder einer  Bildautoren*in haben  um erfolgreich zu sein.
Die besondere Berechtigung als Fotograf*in zu arbeiten gibt des nicht .. die hat Jede*r .  Fotografie als selbstständig ausgeübter Beruf kann nur als freie und mit individueller Persönlichkeit ausgeübte Tätigkeit verstanden werden, die nur dann funktioniert wenn fotografischer Stil und Personality klar erkennbar sind. 
© Ebo Schuy